Die Rheinfall-Tour

Die Rheinfall-Tour

War es logistischer Wahnsinn oder eine organisatorische Meisterleistung? Sieben Kanuten des Karlstadter Ruder-Clubs unternahmen eine höchst abwechslungsreiche viertägige Bootsreise auf dem Hochrhein mit einem „Abschlussfeuerwerk“ auf dem Wildwasserkanal in Hüningen (Frankreich).

Der Start erfolgte vom Kanu-Club Radolfzell aus. Nach der Fahrt entlang des Vogelschutzgebiets Mettnau und der Liebesinsel überquerten unsere Abenteurer mit schnittigen Seekajaks den Zeller See, um in Wangen am Untersee die Zelte aufzuschlagen. Und ja, hiermit wurde bewiesen, was manche im Verein noch bezweifeln: Das Gepäck mit Zelt und Schlafsack passt problemlos ins Boot. Am zweiten Tag war mit dem malerischen Städtchen Stein am Rhein bald das Ende des Bodensees erreicht. Nach einem Stadtrundgang mit anschließend kräftigem Regenguss ging es bei flotter Strömung den Rhein hinab bis Schaffhausen.

Da sich die Truppe an den Gesetzestext hielt und die Fahrt über den Rheinfall vermied, waren fünf Kilometer auf dem Landweg zurückzulegen. Schon tags zuvor hatten die klugen Kerlchen und Mädels den Kanuanhänger aus Radolfzell nachgeholt, um mitten im Rheinfall-Touristentrubel die Boote einsetzen zu können. Gute Strömung und stehendes Wasser vor den Stauwehren wechseln sich auf dem weiteren Streckenverlauf ab. Ständige Begleiter sind neben bewaldeten Hängen die 1942 erbauten Bunker auf der Schweizer Seite. Zur großen Freude des Teams gab es bei einigen Staustufen Waggons, auf die das komplette Team mit allen Booten gleichzeitig draufpaddeln konnte, um über Schienen ins Unterwasser bugsiert zu werden.

Nach einer Nacht in luxuriösen Schlaffässern und Zelten in Hohentengen führte die letzte Etappe nach Waldshut. Großen Respekt flößten die Flussbeschreibungen des „Koblenzer Laufens“ ein – einer berühmt-berüchtigten Stromschnelle. Nach einer welligen Passage mit einem großen anschließenden Kehrwasser suchten unsere Experten noch immer dieses üblicherweise alles verschlingende Etwas, um irgendwann festzustellen: “Hoppla, wir sind wohl längst daran vorbei.“ Luxuriös war die Nacht im Bootshaus des Wassersportvereins Waldshut, einem Verein mit Ruder- und Kanuabteilung.

Da die letzten Kilometer des Hochrheins zunehmend mit Industrie gesegnet sind, erfolgte die Etappe von Waldshut bis Hüningen (gleich bei Basel um die Ecke) auf der Straße. Im dortigen „Parc des Eaux Vives“ (Wildwasserpark) hangelten sich die Karschter mit teilweise beachtlichem Erfolg von unten Kehrwasser für Kehrwasser aufwärts – natürlich jetzt in anderen Booten (wir erinnern uns an den ersten Satz dieses Textes) als auf Bodensee und Rhein. Bis zur Heimfahrt waren die Teilnehmenden somit wahrhaftig mit fast allen Wasser gewaschen.

Karlheinz Haase

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