Eine unvergessliche Kanutour unternahmen fünf Mitglieder des RCK in Frankreich: drei Tage auf dem Allier und drei Tage auf der Loire. Silberreiher, Uferschwalben, Grauammern, Pirole, Kiebitze und Biber waren ständige Begleiter. Dazu Froschgequake allerorten. Und endlich wurde klar, wo Störche ihre Nester bauen, wenn ihnen kein stillgelegter Kamin mit Wagenrad angeboten wird. Auf einem alten Baumriesen zählten die Paddler mindestens fünf Nester mit Jungen. Das Schnabelgeklapper machte den Eindruck perfekt.
Vorsicht war geboten angesichts der zahlreichen Bäume, die in den Flussläufen lagen und an denen das Wasser flott vorbeirauschte. Auch wurde die Gruppe immer erfahrener im Erkennen der zahlreichen flachen Stellen. Expeditionscharakter bekam die Tour, wenn Wehre zu inspizieren waren, um zu entscheiden, ob und wie sie gefahren werden könnten. Eine Machete wäre nützlich gewesen, um sich durch Brennesseln und Brombeeren zu schlagen.
Da einige in Flussbeschreibungen aufgeführte Campingplätze nicht mehr existierten oder zu Wohnmobilplätzen ohne sanitäre Anlagen umfunktioniert waren, stand dreimal wildes Zelten auf dem Programm. Baden im angenehm temperierten Fluss ersetzte die Dusche.
Eindrucksvoll waren die fast 200 Jahre alten Bauten des Loire-Seitenkanals, hier wiederum besonders die Aquädukte, also schiffbaren Brücken über den Allier und die Loire. Reizvoll auch die abendlichen Spaziergänge durch alte französische Orte mit ihren Steinbauten – und die Einkehr zu lukullischen Genüssen. (Foto Karlheinz Haase)