Eine 5tägige Ruderwanderfahrt auf der Mittel- und Untermosel mit ihren tiefen mäanderförmigen Verlauf, den Weinbergterrassen , manch unanständigen Weinlagen wie „Nacktarsch“ und dem unglaublichem Steilhang Bremmer Calmont mit 65° Hangneigung.
Während 13 Leute ruderten, waren schichtweise vormittags/nachmittags je3 Leute zum Land / Pausendienst und Steuerdienst eingeteilt, um die Mittagspause und den Transfer zur Unterkunft zu organisieren. Direkt vis-à-vis der 158m hohenen Hochmoselbrücke in Ürzig lag unsere Unterkunft. Wir hatten ein ganzes Gasthaus für uns mit Küche und Gaststube und einem leckeren Frühstücksbuffet von der eigenen Küchencrew.
Das tägliche Rahmenprogramm war perfekt organisiert und vom Moselwein begleitet. Eine Weinprobe führte uns in die Öchsle-Skala des Moselweines ein und beruhigte einen unruhigen säureempfindlichen Geist mit Auslese und Streicheleinheiten. Ein beschwingtes Weinfest angereichert mit 6 Weinprinzessinnen motivierte zu rhythmischen Bewegungen in ausgelassener Stimmung.
Die Ruderstrecke verlief von Schweich – Trittenheim – Zeltingen – Zell – Ellenz-Poltersdorf. In den ersten zwei Tagen zeigte sich das Wetter von der besten Seite, aber eine plötzliche Gewitterfront kehrte alles um. Von Sonnencreme zum Regenponcho , vom T-Shirt( oder auch nicht) zur Pudelmütze und Daunenschlafsack für den Steuerdienst. Die Wetterapp hat uns rechtzeitig gewarnt, die Mittagspause wurde hektisch abgebrochen. Schnell zu den Booten,
Es ging kostbare Zeit verloren:
barfuß kam man nicht so schnell vorwärts dafür gepeelt,
die schnelleren sprangen ins Boot, ruderten los, und kamen nicht vorwärts, es war noch am Baum angebunden,
das dritte Boot war vollgelaufen und mußte erst leer geschöpft werden.
Der Wettlauf mit dem Gewitter begann, statt Wanderrhythmus nun Regattafeeling. Der Schleusenwärter in Zeltingen verstand , er schleuste uns sofort ohne Schiff durch. Es schien als hätten wir es geschafft, das Gewitter hinter uns zu lassen, dann kam es mit Blitz+Donner gleich von der Seite, nun bitte keinen Regenschirm mehr. Schleusentor auf und die letzten 500m flogen wir durchs Wasser. Pitschnass an Land wenigstens einen Gigvierer unterm Arm geklemmt schnell unter die Brücke gerannt.
Währenddessen wurde der Landdienst von einer verwirrten Frau und einem Hagelsturm aufgehalten und verpasste die Ruderer, die schon längs vorbei waren.
Der kulturelle Abschluß unserer Ruderwanderfahrt war ein Ausflug nach Beilstein mit der Burg Metternich, bekannt als das Dornröschen der Mosel.